Lange, lange her… ich weiss. Aber jetzt holen wir es nach… versprochen!

Nachdem wir das ganze Monat August in der Schweiz verbracht haben, ging es dann anfangs September wieder los, Richtung Süden (was denn sonst? ;-)). Mit dem Flugzeug flogen wir nach Nizza und sind von dort mit Bus und Taxi nach Aregai gefahren, wo wir ein paar Tage verweilten. Wir haben die Zeit genützt um uns gebührlich vom Ort und von den Menschen zu verabschieden. Wir sind mit gemischten Gefühlen weggefahren, so zu sagen mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Wir hatten in Aregai insgesamt eine tolle Zeit und haben Ort und Menschen liebgewonnen und Freunde gemacht. 

Am 6. September ging es endgültig los und wir sind in einem neuen Abenteuer gestartet.  

Die Route haben wir wegen dem eher starken Wind, Richtung Nordost gewählt, statt wie ursprünglich gedacht über Korsika. War eine gute Entscheidung. Wir haben auch so genug Welle gekriegt und waren am Abend froh in Marina di Loano Platz gefunden zu haben. Die Marina ist sehr gepflegt und war tatsächlich ziemlich voll aber auch sehr «tot». Alles war wie ausgestorben. 

 

Am nächsten Tag sind wir auch schon wieder los und sind bis nach Savona gesegelt. In Savona waren wir noch nie und waren sehr gespannt. Die Einfahrt im Hafen war tatsächlich ein Erlebnis. Man fährt quasi zwischen riesigen Kreuzfahrtschiffe und muss am Ende des Kanals warten bis sich die Brücke zum Yachthafen (alle 30 Minuten) öffnet. Der Hafen selbst ist klein und eng. Das Manövrieren mit Seitenwind alles andere als einfach aber… wir liegen mit Cataleya an der Promenade, mitten in der Stadt. Wir entschieden uns hier etwas länger zu bleiben und haben 2 Nächte gebucht. Wir waren von Savona positiv überrascht. Die Stadt ist nicht nur sehr schön, gepflegt und sauber, sondern ist hier die Balance zwischen neu und alt, ursprünglich und modern, perfekt. Wir haben dazu hervorragend gegessen und natürlich auch getrunken.

 

Schön waren wir da.

Am 9. September haben wir Savona verlassen und haben uns auf dem Weg nach Santa Margherita Ligure gemacht. Als wir angekommen sind, waren wir erstaunt wie viele Schiffe hier bereits waren und hätten nicht einmal im Traum gedacht, dass es möglich wäre da noch viel mehr Schiffe rein zu bringen. Falsch gedacht. Bis spät am Abend sind welche angekommen und haben den Anker fallen lassen. Unglaublich… Wir blieben am Bord. Die Aussicht auf Santa Margerita ist von Schiff aus sehr schön und am Land war für unseren Geschmack zu viel Betrieb. 

Von Santa Margherita sind wir am 10. September los, an Cinque Terre vorbei, nach Portovenere.

 

 

Auch hier lagen wir vor Anker mit Blick auf Portovenere. Es war Sonntag und die Temperaturen sommerlich, entsprechend auch hier viel Betrieb. Am Nachmittag war ein ständiges Kommen und gehen von Schiffen. Gegen Abend sind die alle wie von Zauberhand verschwunden und über Nacht waren nur drei Schiffe da. Die Stimmung war herrlich und ruhig.

Wir haben kurzfristig entschieden nicht weiter nach Süden, der italienischen Küsten entlang zu fahren und sind in den frühen Morgenstunden, bei Sonnenaufgang, Richtung Korsika aufgebrochen. Die 70 Seemeilen haben wir in circa 11 Stunden bewältigt. Die Fahrt war angenehm und wir ankerten über Nacht beim Cap Corse. Es sind nur zwei Seglerschiffe hier und die Nacht war ruhig.

Am 12. September ging es weiter nach Süden. Die Fahrt zwischen Barcaggio und Ile Rousse war unspektakulär aber wir haben uns sehr auf Ile Rousse gefreut. Wir waren schon mehrmals hier, es ist eine sehr schöne Ankerbucht mit türkisblauem Wasser. Auch hier sind nur wenige Schiffe und die Nacht vor Anker war gemütlich und entspannt.

Das nächste Ziel ist Girolata. Wir sind immer gerne nach Girolata gegangen und zudem waren wir vor allem gespannt wie es da nun aussieht, nachdem letztes Jahr in der Bucht etliche Schiffe auf Grund gegangen oder gestrandet sind. Die Schäden waren nach dem fatalen Sturm im August 2022 enorm und Bojenfeld und Ortschaft waren total verwüstet. Nun, man sieht von alldem nicht mehr viel und auf dem ersten Blich sieht alles so aus wie früher. Nachdem wir aber bereits mit Bojen am Bug und Heck gebunden waren, haben wir uns doch entschieden den Platz zu verlassen und haben vor dem Ankerfeld den Anker fallen lassen. Uns war das Nachbarschiff zu gefährlich nah und nachdem von dem «Marinero» keine andere Lösung angeboten wurde, war das für uns die logische Konsequenz da weg zu gehen. Wir hatten trotzdem eine schöne Zeit in Girolata, sind mit dem Beiboot ans Land gefahren und haben dort zuerst der Apero genossen und danach lecker gegessen. 

Nach 6 Nächten vor Anker sind wir am 14.9. wieder in einem Hafen eingelaufen… Ajaccio.

 

Nach Ajaccio kommen wir immer wieder gerne. Die Altstadt ist sehr schön und lebendig. Gegessen haben wir im Hafen in einem ausrangierten Schiff, das nun zum Fischrestaurant umfunktioniert wurde. Es liegt im Fischerhafen und das essen, Fisch natürlich war sehr fein.

 

 

Die kurze Zeit haben wir auch genützt um Besorgungen zu machen, das schiffe Innen und Aussen ausgiebig zu putzen und all das zu erledigen was nicht unbedingt mit Segelromantik zu tun hat. Entsorgen, waschen, etc.  

Bei der Crew-Besprechung :-) wurde entschieden, der lange Schlag von knapp 70 Seemeilen bis Sardinien in Angriff zu nehmen. Wir sind am 15.9. von Ajaccio weggefahren und waren 10 Stunden unterwegs und sind um 17.00 Uhr mit grossen Emotionen in Porto Torres, Cormorano Marina, der neue Heimathafen von Cataleya, eingelaufen.

 

 

Wir wurden bereits vom Marina Team im Bassin erwartet und am Funk rief Cristina "bienvenuta Cataleya". Vincenzo und Paolo haben uns den Platz zugewiesen und beim Anlegen geholfen.

 

Wir sind angekommen und freuen uns sehr hier zu sein!

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Kommentare: 1
  • #1

    Yvonne Marrongelli (Sonntag, 29 Oktober 2023 21:30)

    Sehr schöne Reise. Toll dokumentiert. Danke, dass ich dabei sein durfte. Lg Yvonne